Von der Illusion entscheiden zu können
Die folgenden drei Bilder bilden eine Trilogie. Die im Titel angesprochene und von mir mit Skepsis betrachtete Möglichkeit zu Entscheidungen, benennt natürlich nicht die in unserem Kopf getroffene Wahl, sondern die realen Folgen dieser Wahl. Es geht um die Möglichkeit des in Gesellschaft lebenden Individuums, sein alltägliches Dasein zielgerichtet zu steuern, um die Eigenschaft, die den Menschen erst wirklich zum Individuum macht. Es geht um die nicht auszurottende Diskrepanz zwischen Erwartung und Resultat, um Ohnmacht und Fremdbestimmung, um innere Widersprüche, um den Fakt, dass Täter und Opfer häufig dieselbe Person sind, es geht um unser tägliches Getriebensein.
Jedes Bild ist die Variante einer Metapherkombination zu diesem Thema.
Alle drei Bilder beginnen an der gleichen Ausgangsposition, an einem Esstisch. Dort stärkt man sich, man besinnt sich, man kommuniziert, manchmal plant man auch und entscheidet.
Alle drei Bilder führen in das gleiche Dilemma. Mögliche Entscheidungen der dargestellten Individuen werden ad absurdum geführt, bevor gehandelt werden könnte.
Ein Helm soll schützen. Dieser tut es offensichtlich nicht. Der Helm, der nicht schützt verhindert jedoch Kommunikation, verhindert, dass der Apfel gegessen werden kann. So wird vielleicht der Versuchung widerstanden, doch ebenso werden Wachstum, Vielfalt, Entwicklung, Lust vermieden.
Die grundsätzliche Entscheidung, ob das Glas als halb voll oder als halb leer erlebt wird, verliert ihre Bedeutung, wenn es nicht einmal berührt werden kann.
Der quicklebendige, golden schimmernde Fisch ist kein Gabelfrühstück, nicht mehr jedenfalls als die Frau im gleichfarbigen Gewand.
Peter Leukert - Fotografie - peter.leukert(at)onlinehome.de - +049(152) 046 38 231